Pharisäer und Zöllner

Pharisäer und Zöllner - Gebetbsblatt zum 30. Sonntag


Cartoon: Rainer Holweger


Ankommen

Suchen Sie sich zunächst einen stillen Ort aus. Versuchen Sie alle störende Dinge auszuschalten. Lassen Sie sich nieder. Schließen Sie Ihre Augen und atmen Sie ruhig und langsam, mehrmals hintereinander ein und aus. Lassen Sie Ihre Gedanken kommen, aber auch wieder weiterziehen. Halten Sie sich nicht mit ihnen auf. Achten Sie nur auf Ihren Atem. Atmen Sie dreimal hintereinander tief aus und ein.

 

Vor Gott

Sagen Sie sich: Ich bin da. Gott ist bei mir. Er blickt liebevoll auf mich und mein Leben. Ich bin von ihm angenommen, gehalten. Gott ist in mir. Er erfüllt mich. Werden Sie sich der Nähe Gottes bewusst.

 

Achtsamkeit

Fragen Sie sich, wie Sie jetzt da sind. Was bringen Sie in diese Zeit mit? Gibt es Dinge, die Sie beschäftigen, erfreuen oder bedrücken? All das darf jetzt da sein. Sammeln Sie es ein und halten Sie es Gott hin. Stellen Sie sich dabei eine Schale vor, die Sie Gott entgegenhalten. Und sehen Sie, wie er sie Ihnen abnimmt.

 

Biblischer Text: Lk 18,9-14

Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Gleichnis:

Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.

Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort.

Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens.

Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!

Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause hinab, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

 

Bild

Ich gehe mit den beiden Männer in den Tempel. Ich sehe, wie sich der eine nach vorne bewegt und der andere im Dunkel des Tempels stehen bleibt.

 

Bitte

Ich bitte Gott um den Mut zu meinen eigenen inneren Wirklichkeiten stehen zu können und um die Gewissheit, dass ich von ihm geliebt und gehalten bin.

 

Arbeit mit dem Text

1. Welche Gefühle kommen in mir auf, wenn ich nacheinander die beiden Männer ansehe; dort den Pharisäer in seiner Selbstgefälligkeit und weiter hinten den Zöllner in seiner ganzen vermeintlich zerbrochenen Existenz?

2. Wo erkenne ich in meinem ganz eigenen Alltag diese Spannungen und Unterschiede zwischen Menschen? Wie verhalte ich mich zu ihnen?

3 Ist es mir möglich, mich so zu meinen eigenen Fehlern und Schattenseiten zu verhalten, dass ich sie nicht ausblenden, sie nicht verdrängen, sie nicht ignorieren muss?

4. Wie authentisch fühle ich mich selbst in unserem Tun, in meinem Fühlen, in meinen Gedanken, in dem, was ich nach

außen zeige, von mir preis gebe?

5. Was oder wer gibt mir die Stärke zu mir selbst Ja zu sagen?

 

Gespräch mit Gott

Sagen Sie jetzt Gott, wie einem guten Freund, was Ihnen während dieser zurückliegenden Zeit durch den Kopf gegangen ist. Erzählen Sie es ihm, wie wenn Sie mit einem guten Freund oder einer guten Freundin reden würden.

Wenn Gott Ihnen jetzt etwas sagen würde, was wäre das?

 

Vater unser

Segen

 

Frieden

beginnt mit einem realistischen Blick

auf die eigenen Schwächen

 

Frieden

wird möglich mit dem Verzicht

auf egoistische Interessen

 

Frieden

vollendet sich mit dem Ja

Gott Raum zu geben im eigenen Leben

 

Frieden und Segen mit uns!

 

 

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