32. Sonntag B

Gebetsblatt zum 32. Sonntag


Von der alltäglichen Achtsamkeit



Herrichten des Gebetsortes

Ich suche mir einen stillen Platz, den ich mir für diese Gebetszeit herrichte. Wenn ich möchte, stelle ich eine Kerze auf einen Tisch, lege eine Bibel und stelle ein Kreuz hinzu. Möglicherweise möchte ich mit einem kleinen Blumenstrauß den Platz dekorieren.

 

In der Gegenwart Gottes

Ich beginne mit dem Kreuzzeichen. Ich rufe mir in Erinnerung:

Gott ist bei mir, aber noch mehr, Gott ist in mir, schenkt mir Leben. Ich will einen Augenblick über Gottes lebensschenkendes Dasein nachsinnen: in meinem Leib, meinem Geist, meinem Herzen. Wenn Gott mir etwas sagen wollte, würde ich es wissen? Wenn Gott mich trösten oder herausfordern würde, würde ich es merken? Ich bitte um die Gnade, mich von meinen Sorgen lösen zu können damit ich offen werde für das, was Gott mir vielleicht jetzt sagen will.

Ich weiß, dass Gott mich bedingungslos liebt. So schaue ich auf die vergangene Woche zurück; was da war, was ich spürte. Gibt es etwas, wofür ich dankbar sein kann? Dann danke ich. Gibt es etwas, was mir leid tut? Dann bitte ich um Vergebung.

 

Bibeltext: Mk 12,38-40

Er lehrte sie und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die Ehrensitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie fressen die Häuser der Witwen auf und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.

 

Gebetsanliegen

Ich bitte Gott um die notwendige Achtsamkeit und Sorge für mein Leben und das der anderen.

 

Bild

Ich stehe auf dem Marktplatz einer Stadt im Land Jesu. Ich blicke auf Jesus.

Vor meinem inneren Auge lasse ich das Bild eines Schriftgelehrten entstehen, so wie ihn Jesus beschreibt.

 

Impulse

1. Ich lese den Bibeltext. Was löst er in mir aus? Wut? Entsetzen? Traurigkeit oder etwas ganz anderes? Welche Vergleiche kommen mir in den Sinn? Gibt es Parallelen zu meinen persönlichen Erfahrungen, die ich mit anderen Menschen oder Systemen und Institutionen machen muss?

2. „Sie fressen die Häuser der Witwen weg.“ Das Haus, symbolisch betrachtet, steht für das Leben und die Existenz eines Menschen. Wer oder was sind „die Schriftgelehrten“ in meinem Leben? Was frisst mich auf? Was nagt an meinem Leben? Was setzt mich unter Druck?

3. Was könnte in diesem Zusammenhang das Wort Jesu für mich bedeuten, aufzupassen und sich vor all dem in Acht zu nehmen, was mein Leben zerstört, auffrisst?

 

Stille

Ich lasse meine Gedanken und inneren Regungen zu den Fragen kommen und gehen. Zum Schluss komme ich mit Gott ins Gespräch. Ich erzähle ihm, wie es mir während der Zeit der Stille erging. Wenn Gott mir jetzt etwas sagen würde, was wäre das?

 

Fürbitten

Meine Sorgen, meine Anliegen und Bitten trage ich jetzt vor Gott. Ich formuliere sie frei, so wie sie mir gerade in den Sinn kommen, in der Gewissheit, dass Gott bereits um mich weiß, noch bevor ich zu ihm ein Wort gesagt habe.

 

Vater unser

 

Gebet und Segen

 

Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,

verricht das Deine nur getreu und

trau des Himmels reichem Segen,

so wird er bei dir werden neu.

Denn welcher seine ganze Zuversicht

auf Gott setzt, den verlässt er nicht.

 

Gott sei unser Halt,

wenn alles wankt. Sei unser

Weg, wenn wir keine Richtung finden.

Sei unsere Kraft, wenn wir mutlos

werden.

Segne uns mit dem Glauben,

mit dem du in uns wirkst.

Amen.

 

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