Herrichten des Gebetsortes
Ich suche mir einen stillen Platz, den ich mir für diese Gebetszeit herrichte. Wenn ich möchte, stelle ich eine Kerze auf einen Tisch, lege eine Bibel und stelle ein Kreuz hinzu. Möglicherweise möchte ich mit einem kleinen Blumenstrauß den Platz dekorieren.
Ankommen
Ich setze mich und komme zur Ruhe. Ich achte auf meinen Atem. Ich atme ruhig und regelmäßig ein und aus. Ich bleibe für einen Moment dabei, nur auf mein Atmen zu achten.
Wie bin ich gerade da? Was beschäftigt mich? Gibt es Dinge, die mich erfreuen? Gibt es Dinge, die mich traurig machen? Was liegt mir auf dem Herzen? Ich weiß mich geborgen in der Gemeinschaft all derer, die in diesen Augenblicken mit mir beten.
In der Gegenwart Gottes
Ich werde mir bewusst: Gott sieht mich. Gott kennt mich. Gott weiß um mich. Gott liebt mich. Gott ist jetzt da, mir näher als ich es für möglich halte. Ich besinne mich auf diese Nähe Gottes in meinem Leben.
Gebetsanliegen
Worum möchte ich Gott in dieser Gebetszeit bitten?
Evangelium Joh 14,1-6
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr. Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Begegnung mit dem Text
Ich sehe Jesus mit seinen Jüngern. Mein Blick fällt auf Thomas. Ich sehe ihn im Gespräch mit Jesus. Und ich sehe mich selbst, der/ die dem Geschehen zwischen Jesus und den Jüngern beiwohnt.
Impulse
1. Ich blicke auf meinen bisherigen Lebensweg. Ich schaue auf Irrwege und Umwege. Ich nehme die Wege in den Blick, die zu gehen für mich leicht gewesen sind. Ich erkenne Höhen und Tiefen auf meinem Lebensweg. Herausfordernde Momente und schöne Augenblicke.
2. Ich frage mich, welche Ziele ich auf meinem bisherigen Lebensweg verfolgt habe. Was soll am Ende meines Lebensweges stehen? Was will ich finden? Wo will ich ankommen? Wo soll mein Platz sein? Habe ich das Ziel klar vor Augen?
3. Glaube ich, dass Gott all meine Wege mit mir geht? Wo habe ich in besonderer Weise seine Wegbegleitung erfahren? Wann habe ich sie schmerzlich vermisst? Wie wirkt vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen die Zusage Jesu auf mich: „Dein Herz lasse sich nicht verwirren …“ Wie wirkt dieses Wort gerade in dieser Zeit auf mich, wo manche Weg nicht absehbar sind.
Stille
Vater unser
Segen
Gott, du hast uns gesegnet,
indem du uns Jesus Christus gesandt
und ihn zum Weg zu dir gemacht hast.
Segne uns, indem du unsere Sehnsucht
weckst, diesen Weg zu gehen.
Segne uns, indem du die Kraft zum Gehen
unter deiner Führung gibst. Amen.
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Hinweise für den Gebrauch
Sie selbst bestimmen, welche Inhalte Sie dem Gebetsblatt für die Gebetszeit entnehmen wollen. Sie müssen dieses Blatt nicht von vorne nach hinten durchgehen. Wenn Sie irgendwo hängen bleiben, dann verweilen Sie dort. Es hat seinen guten Grund.
Ich lade Sie ein, dieses Blatt während der kommenden Woche immer wieder zur Hand zu nehmen und sich zur Gebetszeit einzufinden. Am besten ist es, wenn Sie eine feste Zeit in Ihrem Tagesablauf dazu einplanen. Stellen Sie störende Elemente (Handy o.ä.) für die Dauer des Gebetes ab und gegen Sie Ihren Mitbewohnern Bescheid, sollten diese selbst nicht mitbeten wollen.