Herrichten des Gebetsortes
Ich suche mir einen stillen Platz, den ich mir für diese Gebetszeit herrichte. Wenn ich möchte, stelle ich eine Kerze auf einen Tisch, lege eine Bibel und stelle ein Kreuz hinzu. Möglicherweise möchte ich mit einem kleinen Blumenstrauß den Platz dekorieren.
Ankommen
Ich setze mich und komme zur Ruhe. Ich achte auf meinen Atem. Ich atme ruhig und regelmäßig ein und aus. Ich bleibe für einen Moment dabei, nur auf mein Atmen zu achten.
Wie bin ich gerade da? Was beschäftigt mich? Gibt es Dinge, die mich erfreuen? Gibt es Dinge, die mich traurig machen? Was liegt mir auf dem Herzen? Ich weiß mich geborgen in der Gemeinschaft all derer, die in diesen Augenblicken mit mir beten.
In der Gegenwart Gottes
Ich mache das Kreuzzeichen. Ich werde mir bewusst: Gott sieht mich. Gott kennt mich. Gott weiß um mich. Gott liebt mich. Gott ist jetzt da, mir näher als ich es für möglich halte. Ich besinne mich auf diese Nähe Gottes in meinem Leben.
Gebetsanliegen
Ich bitte Gott um Entschiedenheit und Stärke seinen Willen zu tun, um Vertrauen und Glauben auf dem Weg der Nachfolge Jesu.
Text
1. Ein Weizenkorn versteckte sich in der Scheune. Es wollte nicht gesät werden. Es wollte nicht sterben. Es wollte sich nicht opfern. Es wollte sein Leben retten. Es wurde nie zu Brot. Es kam nie auf den Tisch. Es wurde nie gesegnet und ausgeteilt. Es schenkte nie sein Leben. Es schenkte nie Freude. Eines Tages kam der Bauer. Mit dem Staub der Scheune fegte er das Weizenkorn weg. (Josef Dalkmann)
2. „Wer das Leben findet, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.“ (Mt 10,39)
Bild
Ich sehe die Geschichte, den Werdegang eines Weizenkorns bis hin zu der Scheibe Brot in meinen Händen.
Impulse
1. Ich suche mir einen von den vorgeschlagenen Texten oben aus. Ich spüre nach, was der Text in mir auslöst. Bestätigung, Ärger, Wut, Unverständnis, Traurigkeit, Hoffnung …?
2. Ich versuche das Bild vom Weizenkorn auf mein Leben zu übertragen. Wo war/bin ich Weizenkorn? Wo habe ich mich selbst vergeben und hingegeben? Wo und für wen war ich/bin ich Grund zur Hoffnung, zur Freude, ein Segen, wie Brot?
3. Was könnte das Wort Jesu in einer Welt, die auch an Egoismus und dem Willen von Menschen, sich immer mehr selbst zu verwirklichen zunimmt, konkret für mich persönlich bedeuteten? Wozu fordert es mich heraus?
Stille
Vater unser
Segen
Gott segne uns, wenn wir Abschied nehmen. Segne uns, wenn wir Liebgewordenes aufgeben müssen. Segne uns, wenn wir Positionen verlieren. Mache uns frei für das Neue, das du mit uns beginnen willst. Amen.