Herrichten des Gebetsortes
Ich suche mir einen stillen Platz, den ich mir für diese Gebetszeit herrichte. Ich entzünde die vierte Kerze am Adventskranz, lege eine Bibel und stelle ein Kreuz hinzu. Möglicherweise möchte ich mit einem kleinen Blumenstrauß den Platz dekorieren.
In der Gegenwart Gottes
Gott ist bei mir, aber noch mehr, Gott ist in mir, schenkt mir Leben.
Ich will einen Augenblick über Gottes lebensschenkendes Dasein nachsinnen: in meinem Leib, meinem Geist, meinem Herzen. Wenn Gott mir etwas sagen wollte, würde ich es wissen? Wenn Gott mich trösten oder herausfordern würde, würde ich es merken? Ich bitte um die Gnade, mich von meinen Sorgen lösen zu können damit ich offen werde für das, was Gott mir vielleicht jetzt sagen will.
Ich weiß, dass Gott mich bedingungslos liebt. So schaue ich auf die vergangene Woche zurück; was da war, was ich spürte. Gibt es etwas, wofür ich dankbar sein kann? Dann danke ich. Gibt es etwas, was mir leid tut? Dann bitte ich um Vergebung.
Bibeltext Lk 1,26-38
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth zu einer Jungfrau gesandt. Sie war
mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr
ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr:
Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagt zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Gebetsanliegen
Ich bitte Gott darum, meine mir von ihm zugedachte Berufung in dieser Welt erkennen zu dürfen.
Bild
Ich wohne der Begegnung des Engels mit Maria bei.
Impulse
1. Gottes Boten kommen unangemeldet. Überraschend, schrecken auf. Ihr Gruß lässt aufhorchen – bin ich gemeint?
Was bricht da in mein Leben ein? Bin ich dem Anspruch gewachsen? Be-rufung geschieht immer. Gott hat für jede uns jeden einen Auftrag in dieser Welt. Kenne ich den meinen?
2. Rechnen ich selbst in diesen Tagen mit Gottes Kommen in mein Leben? Fühlen ich mich als von Gott beschenkter Mensch, begnadet eben? Welche Erlebnisse und Erfahrungen sprechen hierfür?
3. Welche Fragen habe ich an Gott? Sicherlich andere als Maria damals, aber nicht weniger dringlich, existenziell und wesentlich?
4. Was lasse ich mir selbst durch Gott, einen Engel, oder durch einen Menschen, den er an meine Seite gestellt hat, in meiner augenblicklichen Lebenssituation zusagen? In eine Zeit hinein, die mich und mit mir diese ganze Welt in Atem hält und besorgt sein lässt?
Stille
Ich lasse meine Gedanken und inneren Regungen zu den Fragen kommen und gehen. Zum Schluss komme ich mit Gott ins Gespräch. Ich erzähle ihm, wie es mir während der Zeit der Stille erging. Wenn Gott mir jetzt etwas sagen würde, was wäre das?
Vater unser
Segen
Gott segne euch,
dass ihr in allem ihn erkennt.
Er segne euch, dass ihr in allem
seinen Anruf spürt.
Er segne euch, dass ihr ihm
folgen könnt in Vertrauen
und Zuversicht an allen
euren Tagen.