„Selig sind, die Frieden stiften – Elf Portraits“
lautet der Titel eines Buches, das vor einigen
Jahren erschienen ist. Auf dem Cover sind
Bilder bekannter Persönlichkeiten
wie Mutter Teresa, Martin Luther King
oder Nelson Mandela zu sehen.
Sie alle sind durch einen besonderen
Umstand miteinander verbunden.
In Zeiten äußerer Bedrängnis und
im entscheidenden Moment ihres Lebens
haben sie alles auf eine Karte gesetzt.
Diese Karte heißt Frieden,
Gerechtigkeit und Dia- log.
Sie haben ihre Ideale in die Tat umgesetzt.
Oftmals wurden sie dabei mit
gesellschaftlicher Kritik und
der Angst ihrer Mitbürger
vor dem Fremden und Unbekannten
konfrontiert.
Aber sie haben sich
davon nicht beirren lassen,
haben an die Sehnsucht
der Menschen nach Frieden geglaubt,
konnten Zweifler überzeugen
und sind so Vorbilder für uns alle geworden.
„Selig, die Frieden stiften,
denn sie werden Kinder Gottes genannt“,
sagt Jesus gleich zu Beginn der Bergpredigt
als Teil der Seligpreisungen.
Die Seligpreisungen
sind die Prioritätenliste Jesu,
sind gedacht als Lebensprogramm
und roter Faden für unser Leben.
In dieser Magna Charta des Christentums
preist Jesus diejenigen selig,
die sich für den Frieden einsetzen.
Er macht deutlich,
dass Frieden nicht einfach vom Himmel fällt.
Frieden verlangt nach Personen und Initiativen!
„Selig, die Frieden stiften –
Solidarisch für Frieden und Zusammenhalt
im westlichen Afrika“ steht in diesem Jahr
auch als Leitwort über der missio-Aktion
zum Weltmissionssonntag.
Im Zentrum der Aktion stehen
Länder wie Niger und Nigeria.
Frieden ist hier ein kostbares Gut
und sehr zerbrechlich.
Nicht zuletzt, weil diese Länder
und ihre Nachbarstaaten immer
wieder in das Visier des
islamistischen Terrors geraten.
Hinzu kommen in den
letzten Monaten die Auswirkungen
der Coronakrise.
Die Pandemie fordert
alle Menschen heraus, weltweit.
Während bisherige Ereignisse
lokal einzugrenzen waren,
oft nur ganz bestimmte Regionen
der Welt in Atem hielten,
verhält es sich in diesen Wochen
und Monaten anders.
Alle sind oder waren
in der vergangenen Zeit
in Sorge um Erkrankte oder Sterbende,
alle müssen Einschränkungen
ihres täglichen Lebens in Kauf nehmen,
alle betreffen die Auswirkungen
der sozialen und wirtschaftlichen
Folgen der Krise.
Alle verbindet die Hoffnung,
dass es schon bald wirksame
Impfstoffe und Medikamente
gegen das Virus gibt,
die dann eben auch allen
Menschen zur Verfügung stehen.
„Selig, die Frieden stiften –
Solidarisch für Frieden und
Zusammenhalt“:
Am Osterfest 2020
sagte Papst Franziskus im
nahezu menschenleeren Petersdom:
„Uns wurde klar, dass wir alle
im selben Boot sitzen,
alle schwach und orientierungslos sind,
aber zugleich wichtig und notwendig.
Denn alle sind wir dazu aufgerufen,
gemeinsam zu rudern,
alle müssen wir uns
gegenseitig beistehen.
Auf diesem Boot befinden
wir uns alle.“
Die Coronakrise ist in ihrer Art
und Weise für uns alle außergewöhnlich
und einmalig, von daher aber auch
außergewöhnlich und einmalig
in der Art und Weise,
sie als Herausforderung der Liebe
und des Zusammenhaltes
zu begreifen.
Das beinhaltet wahrzunehmen,
ob ich selbst gerade jetzt helfen
kann und will. Und wenn ich helfen will,
gehört dazu, zu sehen, womit
ich mich einbringen kann.
Alles was aus freiem Herzen
gegeben wird, ist dabei hilfreich:
mein Gebet, meine Zeit,
meine Talente, meine Kraft…
„Selig, die Frieden stiften –
Solidarisch für Frieden und
Zusammenhalt“:
Das Motto der diesjährigen
Aktion zum Monat der Weltmission
richtet sich an alle, denen
der Frieden am Herzen liegt,
die sich nicht abfinden,
die etwas verändern wollen,
die an das Gute glauben,
die auf Gott vertrauen.
Wer immer den Auftrag
„Selig, die Frieden stiften“
annimmt, der geht den Weg
Jesu. Er beginnt mehr zu begreifen
über ihn und über Gott und wie
Gott sich das Leben unter
Menschen gedacht hat.
Die Einladung Gottes steht:
Wir sind eingeladen – früher
oder später – zu einem Proträt
in der Reihe von kleinen und
große Friedensstifterinnen und
Friedensstiftern zu werden.
Komm, Herr, segne uns,
dass wir uns nicht trennen,
sondern überall uns zu dir
bekennen. Nie sind wir allein,
stets sind wir die Deinen,
Lachen oder Weinen wird
gesegnet sein.
Keiner kann allein Segen sich
bewahren, weil du reichlich gibst,
müssen wir nicht sparen.
Segen kann gedeihn, wo wir
alles teilen, schlimmen Schaden
heilen, lieben und verzeihn.
Frieden gabst du schon,
Frieden muss noch werden, wie
du ihn versprichst uns zum Wohl
auf Erden. Hilf, dass wir ihn tun,
wo wir ihn erspähen – die mit
Tränen säen, werden in ihm
ruhn.
Predigidee: Missio Deutschland