Brot.
Frisch gebackenes Brot.
Sein Duft ist verführerisch.
Erfüllt den ganzen Raum.
Lädt zum Essen ein.
Brot stillt den Hunger,
der aus Magengegend
kommt. Ich weiß, nicht
alle Menschen haben Brot
zum Essen. Sie hungern
in einer übersatten und
reichen Welt.
Auch bei uns,
in unserem Land.
Die vielen ehrenamtlichen
Helfer und Helferinnen
bei den Tafeln in den
Städten wissen davon zu erzählen,
dass Hunger nicht nur die
Menschen in der 3. oder 4.
Welt quält.
Der Schriftsteller
Wilhelm Willms erzählt:
„Ich habe einmal
in einer deutschen Großstadt
mitten im
samstagmorgen-Einkaufsbummel
einen Inder gesehen
der ging vor mir
plötzlich bückt er sich
hebt etwas auf
bleibt stehen
nimmt ein schneeweißes
Taschentuch aus der Tasche
und was hat er aufgehoben
eine zertretene schmutzige
schnitte Brot
Weißbrot
ich bleibe stehen
er sieht mich an
während er das Brot einwickelt
und sagt:
in meiner Heimat
ist Brot heilig“
Wie heilig ist uns das
Brot, das tägliche?
Wie wichtig, dass
alle Menschen satt
werden?
Es gibt einen Hunger,
der kommt nicht aus der
Magengegend. Das ist ein
Hunger, der tiefer sitzt.
Im Inneren des Menschen,
in seiner Seele. Dieser Hunger
ist nicht mit einer Scheibe
Brot satt zu bekommen.
Ein Lied in
unserem Gotteslob
spricht davon:
„Da wohnt ein Sehnen
tief in uns“, heißt es dort
Es ist ein Sehnen, ist ein
Durst nach Glück und Liebe,
nach Freiheit und Frieden,
nach Hoffnung und Einsicht,
nach Beherztheit und Zukunft,
nach Heilung und Ganzsein.
Dieses Sehnen entsteht
aus ganz unterschiedlichen
Momenten und Situationen
heraus:
In Sorge,
in Ohnmacht,
im Schmerz,
in Frucht,
in Krankheit,
im Tod.
Welcher Hunger erfüllt
Sie in diesem Augenblick?
Welche Sehnsucht treibt Sie?
Welchem Lebensmoment
entspringen Ihr persönlicher
Hunger, Ihre Sehnsucht?
Das Evangelium heute
erzählt uns von Jesus und
den vielen Menschen, die ihm
nachgehen. Sie sahen die
Zeichen, die Jesus an den
kranken Menschen
vollbrachte.
Jesus macht
sich Gedanken
um diese Menschen.
Er fragt einen Jünger:
„Wo sollen wir Brot
kaufen, damit diese
Leute zu essen haben!“
Philippus muss erkennen,
dass das Geld, das zur Verfügung
steht nicht ausreicht, um Brot
für so viele Menschen zu
kaufen.
Ein kleiner Junger ist die
Rettung für alle. Fünf Brote
und zwei Fische hat er in seiner
Tasche. Doch auch dies
ist eindeutig zu wenig
für so viele. Dennoch:
Jesus lässt sich die Brote
und die Fische bringen.
Er spricht das Dankgebet.
Dann lässt er Fisch und
Brot austeilen.
Das Wunder:
Alle werden satt!
Mehr noch: Am Ende
bleibt noch etwas übrig.
zwölf Körbe mit den
Stücken von den Broten.
Mit dem Blick auf
den kleinen Jungen
könnte das bedeuten:
Jeder, auch noch der
Kleinste und Geringste,
kann zum Wohle der vielen
einen Beitrag leisten.
Wir können es uns
nicht leisten, dass in
unserer Welt immer noch
Menschen an Hunger sterben
müssen und nicht wissen,
wovon sie den nächsten
Tag leben sollen.
Das Brot, das wir
beim Bäcker kaufen oder
im Supermarkt,
stillt den Hunger, der
aus der Magengegend
kommt.
Es gibt aber eindeutig
auch einen Hunger,
der kommt nicht von
dort.
Das ist ein
Hunger, der tiefer sitzt.
Im Inneren des Menschen,
in seiner Seele. Dieser Hunger
ist nicht mit einer Scheibe
Brot satt zu bekommen.
Das Evangelium deutet
es an: Diesen Hunger kann
nur Gott stillen. Und zwar
mit all dem, das er uns
Menschen zu geben
hat.
So heißt es dann auch
in dem benannten Lied:
„Da wohnt ein Sehnen
tief in uns, o Gott, nach
dir, dich zu sehen, dir
nah zu sein.
Es ist ein Sehnen, ist ein
Durst nach Glück, nach
Liebe, wie nur du sie
gibst.“
Dass du, Gott, das Sehnen,
den Durst stillst, bitten wir.
Wir hoffen auf dich, sei uns
nahe Gott.
Segen
Gott segne Sie
mit Gaben, die Sie empfangen
und weitergeben. Er füge alles
zusammen, was jede und jeder
Einzelne beiträgt zum Wohle
der vielen. Er selbst reiche
Ihnen in Christus, das
Brot des Lebens, das keinen
mehr hungern, vielmehr
alle satt werden lässt.