Unterbrechungen
des Alltags tun gut.
Sie sind wichtig, wenn
wir uns nicht in
alltäglichen Gesetzmäßigkeiten
verlieren wollen.
Viel zu oft ist dies
der Fall. Viele spüren
dies allerdings erst dann,
wenn es schon zu spät ist,
ein Zusammenbruch
ist dann oftmals
unvermeidbar.
Unterbrechungen
des Alltags tun gut.
Sie sind unverzichtbar,
wenn es darum geht,
sich zu orientieren,
neu auszurichten oder
sich zu vergewissern,
was es denn wirklich
und wesentlich ist,
was einen Menschen
ausmacht
und ihn bestimmt,
ihm Sinn und Leben
gibt.
Jesus steigt mit
seinen Jüngern auf
einen Berg. Jesus tut
dies sehr oft. Er steigt
auf einen Berg, um allein
zu sein. Er steigt auf
einen Berg, um mit
Gott zu sprechen.
Auf dem Berg entzieht er sich
dem Alltag und den Menschen
und ihren Anforderungen.
Auf dem Berg kommt er zu sich
selbst und den grundlegenden
Wahrheiten über sein Leben.
Diese formulieren sich zunächst
auf dem Berg aus dem Mund
des Mose und des Elija:
Beide sprechen von Jesu
Tod und seinem Ende in
der Stadt Jerusalem.
Doch dann formuliert sich
eine weitere Antwort. Es ist
die Antwort, die aus der Wolke
kommt. Es ist die Antwort
Gottes.
Gott sagt:
Dieser ist mein auserwählter
Sohn, auf ihn sollt ihr hören.
Ich fühle mich bei diesen
Worten in die Szene der
Taufe Jesu hineinversetzt.
Als der Himmel sich über
Jesus öffnet, ist eine Stimme
zu hören, die sagt:
Du bist mein geliebter Sohn,
an dir habe ich Wohlgefallen
gefunden.
Beide Szenen, jene
auf dem Berg und jene
die sich am Jordan
zuträgt, sind eine
Offenbarung Jesu
als Sohn Gottes.
Gott selbst bestätigt
Jesus als den, den
er liebt; als den,
den er auserwählt
hat.
Für die Jünger,
Petrus, Jakobus und
Johannes muss dieser Moment
ein ganz besonderer Moment
gewesen sein, so besonders,
dass sie einfach nicht mehr
weg wollen von diesem
Ort der Offenbarung.
Ich weiß nicht,
was es ist, das sie
nicht mehr weggehen
lassen will. Ich kann
es lediglich vermuten.
Kann es sein,
dass in dem Augenblick,
in dem sie die Wahrheit
über Jesus erfahren, eine
sehr wesentliche Wahrheit
auch über ihr ganz eigenes
Leben erfahren haben?
Die Wahrheit, dass
auch sie von Gott geliebt
und auserwählt sind?
So wie jeder Mensch
von Gott geliebt und
auserwählt ist?
Den Alltag und seine
Gesetzmäßigkeiten
zu unterbrechen, könnte
demnach bedeuten, sich
immer wieder zu vergewissern,
wer wir tatsächlich sind und
uns immer wieder auf diese
Wahrheit zu besinnen:
Dass wir von Gott geliebt
sind. Dass wir von Gott erwählt
sind. Dass Gott und Mensch untrennbar
miteinander verbunden sind.
Dass Gott unser Leben will,
jetzt und in Zukunft.
Die Versuchung im Alltag
des Lebens ist die, zu vergessen,
wer wir wirklich sind.
Der Wunsch, sich drei Hütten
bauen zu wollen, könnte dabei
dem Verlangen entsprechen,
in der Wahrheit über das Leben
des Menschen fest verwurzelt
bleiben zu wollen. Sie nicht
loslassen, gar verlieren
zu wollen.
Der Mensch ist zuerst kein
schlechter und sündhafter
Mensch.
Der Mensch ist zuerst ein
von Gott geliebter und
auserwählter Mensch.
Und hierzu bleibt er
auch berufen.
Wir haben zuerst allen
Grund groß von uns zu denken,
weil Gott von uns groß denkt.
Und wir haben zuerst allen Grund
zu uns selbst zu stehen, weil
Gott zu uns steht.
Die Konsequenzen, die sich aus
dieser Wahrheit über unser
Leben ergeben, wollen in unserem
Alltag gelebt werden.
Die Erkenntnis des wirklichen
Wesens von uns Menschen
kann nicht ohne Folgen
bleiben, für uns und
auch für andere nicht.
So müssen nicht nur
die Jünger wieder den Berg
verlassen. Auch wir werden
mit dieser Offenbarung
über unser Leben wieder
in unseren ganz eigenen
Alltag zurückgeschickt.
Verklärt,
wie Jesus?
Zumindest erfüllt
mit einer Wahrheit über
unser Leben, die nicht
in Frage gestellt werden
kann, die nicht in Frage
gestellt werden darf.
Wir sind geliebt.
Wir sind erwählt.
Von Gott geliebt.
Von Gott erwählt.
Diesen Stand des
Menschen bringt ein
Lied mit wundervollen
Worten zum Ausdruck:
Vergiß es nie:
Daß du lebst war keine eigene Idee,
und daß du atmest, kein Entschluss von dir. Vergiß es nie: Daß du lebst, war eines anderen Idee, und daß du atmest, sein Geschenk an dich.
Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls,
keine Laune der Natur, ganze egal
ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur.
Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist du...Das ist der Clou, du bist du. Ja, du bist du.
Vergiß es nie:
Niemand denkt und fühlt
und handelt so wie du, und niemand lächelt so, wie du's grad tust. Vergiß es nie: Niemand sieht
den Himmel ganz genau, wie du,
und niemand hat je, was du weißt gewußt.
Vergiß es nie:
Dein Gesicht hat niemand
sonst auf dieser Welt, und solche Augen hast alleine du. Vergiß es nie: Du bist reich, egal ob mit, ob ohne Geld, denn du kannst leben! Niemand lebt wie du.
Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls,
keine Laune der Natur, ganz egal ob du dein
Lebenslied in Moll singst oder Dur.
Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist du...Das ist der Clou, du bist du. Ja, du bist du.