Der König reitet auf
einem Esel in seine Stadt.
Lächerlich. Grotesk.
Christus, Witzfigur von
Gottes Gnaden?
Mit den Augen seiner
Gegner betrachtet sicherlich.
Für ihn dagegen ist es
nur konsequent.
„Ich bin gekommen,
um zu dienen und nicht
um mich bedienen zu
lassen.“
Der Ritt auf dem Esel
zeigt´s deutlich: Klein
und gering wollte er sein.
Einer unter vielen, in allem
den Menschen gleich.
Das haben sie auch
fertigbekommen: Staat
und Synagoge und ihre
Vertreter.
Sie haben ihn klein gemacht
vor allen Augen. Immer wieder
haben sie sich an seine Fersen
geklebt, ihn verfolgt, ihm
nachgestellt und eine Fangfrage
nach der anderen gestellt.
Sie wollten ihn fertigmachen,
durch den Dreck ziehen,
wie keinen anderen zuvor.
Es dauert nicht mehr lang
und sie haben sie es endgültig
geschafft. Sie machen ihm den
Prozess, führen ihn vor die Richter,
seine Kläger. Sie dichten ihm
die unhaltbarsten Vorwürfe
an. Spucken ihm ins Gesicht.
Beleidigen ihn. Schlagen nach ihm.
Durchstechen seine Seite.
Bringen ihn um.
Sollten Ihnen bei diesen
Worten bestehende Staaten
und Diktaturen unserer
Zeit in den Sinn kommen,
vor allem aber, wie sie mit
Menschen verfahren, die
systemuntreu sind, so ist das
mehr als ein Zufall.
Es ist wieder einmal
mehr der Beweis dafür,
wie sehr der zu Unrecht
geschlagene
Jesus das Schicksal
der Unterdrückten
und Gedemütigten in dieser
Welt teilt und in
ihnen gegenwärtig
mitleidet. Und auch
umgekehrt. Die heute
Geschlagenen und die
in ihrer Würde Verletzten tragen
das Schicksal Jesu
an ihrem eigenen
Leib.
Doch Gott lässt Jesus
nicht kleinmachen.
Der Mopp soll nicht das
letzte Wort behalten, jene
denen das Halleluja
im Hals stecken bleibt
und die jetzt nach
seiner Kreuzigung
rufen.
Und auch nicht seine
Ankläger, seine Widersacher
nicht:
Besatzer, Pharisäer, Gesetzeslehrer
und Schriftgelehrte, jene,
denen er schon immer
ein Dorn im Auge war
und bleiben wird,
wenn sie ihn nicht
für immer aus der
Welt schaffen.
Gott lässt seinen Sohn
nicht kleinmachen.
Selbst wenn viele es
auf den ersten Blick
und nach dem ersten
Schrecken meinen
wollen. Wenn sie denn
nicht gleich davon gelaufen
sind, wie manche seiner
besten Freunde.
Ostern sagt:
Gott vollbringt Großes
an Ihm. Holt ihn heraus
aus dem Tod. Schenkt
ihm neues Leben.
Das ist wie ein Paukenschlag
gegen jegliche Unterdrückung
und den Tod.
Wie ein Faustschlag mitten
ins Gesicht derer, die ihn
ein für alle Mal mundtot
machen wollten.
Wir werden eingeladen
am Weg des Sohnes Gottes
teilzuhaben. Ihm nachzufolgen,
ohne Wenn und Aber.
Was wir durchaus tun
könnten. Denn Großes
hat Gott nicht nur an
seinem Sohn vollbracht.
Großes wird er an
jedem von uns vollbringen.
Ostern sagt´s und macht
es uns glauben.