Wegschicken geht nicht!
Auch dann nicht, wenn das
Geld nicht reichen sollte
und die Jünger wirklich
nicht wissen, wie sie
die vielen Menschen
sattbekommen
sollen.
Da reichen auch nicht
die zwei Fische und die fünf
Brote. Unrealistisch ist es
zu meinen, dass man damit
alle satt bekäme.
Die Jünger sind ratlos
und verlegen. Nur einer
scheint die Ruhe zu bewahren:
Jesus. Er reagiert so ganz
anders als seine Jünger, so
als ob er bereits den Ausgang
der Geschichte kennen würde
und von daher, die Lage
gelassen überschauen
kann.
Der Ausgang ist kurz
geschildert: Alle werden
satt. Es bleibt sogar noch
etwas übrig. Genauer:
Zwölf Körbe mit Brot.
In einem Lied in unserem
Gotteslob heißt es:
„Zeichen und Wunder sahen
wir geschehen, in längst
vergangenen Tagen.
Gott wird auch unsere Wege
gehen, uns durch das Leben
tragen.“
Die Brotvermehrung,
gehört zweifelsfrei zu den
Wundern, den ganz großen,
die Jesus vollbringt.
Die Fragen sind die:
Gibt es heute noch den
Raum für die Wunder,
die Gott an unserem
Leben vollbringen will?
Rechnen wir mit
dem Unberechenbaren,
nämlich dem Eingreifen
Gottes in unser Leben
und das dieser Welt?
Die Jünger selber
rechnen nicht damit.
Klares Kalkül und der
Blick auf die zwei Fische
und die fünf Brote,
geben eine sehr
deutliche Antwort:
Das reicht nie und
nimmer.
Dort wo die Jünger
der Verzweiflung nahe sind,
beginnt für Jesus das Vertrauen.
Da setzt für ihn erst recht
der Glaube an.
Eben noch hat Jesus
den Menschen von diesem
Vertrauen und dem Glauben
erzählt.
Jetzt zeigt sich für sie
was es bedeutet,
tatsächlich mit Gott
zu rechnen.
Mitten in ihrem Leben
und der konkreten Situation,
in der sie sich befinden,
wird Gottes Reich erfahrbar.
Gottes Wirklichkeit setzt
sich durch, dort auf der
Wiese am See Genezareth.
Er nimmt sich der
Menschen an.
„Gott wird auch unsere
Wege gehen, uns durch
das Leben tragen.“
Es braucht nicht viel,
damit Gottes Wunder auch
in unserem Leben geschehen
können. Es reicht aus, sich
für seine Gegenwart zu öffnen.
Gott einzurechnen, wenn alle
menschlichen Bemühungen
an ein Ende kommen.
Im eigenen Leben einen
Platz für ihn offenzuhalten und,
auch wenn es schwieriger
wird und es scheinbar
allen Berechnungen
entgegensteht, auf ihn
zu vertrauen.
Wir haben sehr oft
in unserem eigenen Leben sehr
beschränkte Möglichkeiten
mit dem Leben und seinen
Herausforderungen umzugehen,
was sich an dem wenigen
zeigt, das die Jünger in
ihren Händen halten,
fünf Brote und zwei
Fische.
Mit dem Unberechenbaren,
also mit Gott selbst im
Leben zu rechnen,
bedeutet, darauf zu
vertrauen, dass seine
Möglichkeiten
mit uns, viel größer
sind, als die eigenen,
was sich wiederum
an den zwölf Körben Brot
zeigt, die am Ende
übrigbleiben.
Kann es sein,
dass wir in unserem Leben
viel zu sehr auf uns selber
vertrauen wollen?
Kann es sein, dass wir
meinen, allzu vieles immer
nur aus eigenen Kräften
tun zu können und
zu müssen?
Wer diese Haltung einnimmt,
der verrennt sich alsbald
und manövriert sich in
Sackgassen hinein, in
denen es scheinbar
keinen Ausweg mehr
gibt. Und weil man alleine
nicht mehr weiterkommt,
lässt man Pläne
scheitern.
Dabei ist es so wohltuend
und entkrampfend, sich auf
Gott zu verlassen, darauf
zu vertrauen, dass er es
schon richten wird. Ihn
mit einzurechnen und
das Unglaubliche
zu wagen.
Probieren Sie´s.
Es klappt tatsächlich:
Alle werden satt.
Es gibt ein Lied
des Liedermachers.
Klaus Hoffmann, das für
mich sehr gut an diese
Stelle passt:
“… Neue Wunder
Mal mir ein Haus,
zieh einen Zaun
Und auf dem Dach
pflanzen wir die Blumen
Und im Garten zeichne
einen Baum
Und wenn die Welt
uns mal vergisst
Dann wird es gut sein,
hier zu wohnen
Wo in allen Räumen
Glück und Liebe ist
Nur das Fenster,
das lass frei
Mal es nicht aus
Lass es frei, frei, für die Wunder
Denn Wunder kommen -
wie sie wollen
Gehen sie ein und aus
Lass es frei, frei für die Wunder
Denn ein Wunder gehört
In jedes wundervolle Haus
Mal mir die Welt,
wie sie sein soll
Mal sie mir bunt in
verrückten Farben
Meinetwegen bewegt,
langweilig und toll
Und wenn sie dann schreien,
toben und bellen
Ganz egal, was sie dazu sagen
Mal deine Welt, wie sie dir gefällt
Einen Platz lass leer,
den Himmel lass leer
Mal ihn nicht aus
Lass ihn frei, frei, für die Wunder
Denn Wunder kommen, wie sie wollen
Bloß nicht wie bestellt
Hast du deine Schuldigkeit getan
Fang noch mal von vorne an
Träum dir deinen Traum
Deinen eigenen Traum
Ganz egal, wie finster
sie auch schauen
Lass es frei, frei, für die Wunder
Denn Wunder kommen, wie sie wollen
Bloß nicht wie bestellt
Lass es frei, frei, für die Wunder
Denn ein Wunder gehört
In jede wundervolle Welt
Denn ein Wunder gehört
In jede wundervolle Welt …”
Gott hat diese Welt wunderbar
geschaffen, noch wunderbarer
jeden einzelnen von uns,
warum sollte er uns seine
Wunder vorenthalten?
Lassen wir ein Fenster frei!
Bereiten wir in unserem Leben
einen Platz für die Wunder,
die Gott an uns vollbringen
will. Werden wir uns gewiss:
Gott wird auch unsere
Wege gehen, uns durch
das Leben tragen.