„Sabbat vorüber:
Frauen kaufen Balsam
und gehn zum Grab, sich fragend:
Wer wird den Stein wegroll´n?
In Weiß ein junger Mann:
Jesus von Nazareth, er,
der gekreuzigt ist?
Er ist nicht hier,
ist auferstanden.
Kündet!
Sie flohen, panisch, sagten nichts,
niemanden.
…
In der Früh des ersten Tags:
Zwei Frauen, die Erde bebt, ein Engel
kommt vom Himmel,
strahlend von Licht, in Kleidern weiß
wie Schnee, er rollt den Grabstein
weg: Hab keine Furcht!
Er, der gekreuzigt wurde, Jesus,
den ihr sucht, er ist nicht hier.
Erstanden aus den Toten.
…
Am ersten Wochentag: Drei Frauen
haben mit eigenen Händen Balsam
zubereitet, sie nahen sich dem Stein,
sie sehn zwei Männer in leuchtenden
Gewändern, verbeugen sich.
Was sucht ihr ihn, inmitten eurer
Toten, den Lebenden, er ist nicht hier,
er lebt.
…
Im Dunkel vor dem ersten Tag:
Im Garten beugt eine Frau sich,
in das Grab zu sehen.
Frau, warum weinst du?, fragen
weiße Stimmen. Weil sie mir
meinen Herrn genommen haben.
Gärtner, weißt du, wo er geblieben ist?
Das Morgenlicht. Rabbuni, lieber Meister.
…
Sie kehrten um, die drei, weg
von dem Grab: Maria Magdalena
und Johanna und Mirjam Jakobstochter –
um den Männern zu künden,
was geschehen war mit ihnen.
Die blickten starr und fanden
es Geschwafel.
Doch Simon Petrus eilte weg
zum Grab und sah es leer,
nicht wissend, was zu denken.
Er schloss die Augen,
weinte bitterlich.“
Nein, Ostern ist nicht
zum Weinen! Ostern ist vielmehr
ein Grund zu unsagbar großer
und entschiedener Freude.
Entschieden, weil wir uns
zum Leben bekennen.
Halleluja, Jesus lebt!
Halleluja, und wir mit ihm!
Es gibt keinen Zweifel daran,
Huub Oosterhuis macht es in
seinen Worten klar und
deutlich:
„Er ist nicht hier.
Ist auferstanden.
Kündet!“
Ostern kündet von neuem Leben.
Einem Leben, über das der Tod
keine Macht mehr hat. Einer
Liebe, die so stark ist, dass
sie alles zunichte macht,
das nach Tod anmutet und
von einem Gott, der
den Menschen
herausholt aus seinen
tödlichen Verstrickungen
und ihm Erlösung
schenkt.
Das ist der Grund
unserer entschiedenen
Freude. Einer Freude,
die sich der Absichten Gottes
mit dem Menschen bewusst
ist und bereits heute
Spuren des Ewigen
in sich tragen kann.
Denn: Wir alle
haben durch Jesu Tod
und Auferstehung Anteil
an der Ewigkeit Gottes.
Nichts kann uns wirklich
mehr etwas anhaben,
nichts mehr länger
uns wirklich schaden,
drangsalieren und
kleinmachen.
„Weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte,
weder Gegenwärtiges
noch Zukünftiges,
noch Gewalten, weder Höhe
oder Tiefe noch irgendeine
andere Kreatur können uns
scheiden von der Liebe
Gottes, die in Jesus
Christus ist, unserem
Herrn.“ (Röm 8,38)
Welch eine Dynamik
steckt in den Worten
des Apostel Paulus?
Welch eine unglaubliche
Energie und Überzeugungskraft.
Anstecken lassen sollten
wir uns von dieser Gewissheit.
Unser Leben nach ihr ganz
neu ausrichten sollten wir.
Damit Totes nicht länger
tot bleiben muss und
Lebendiges zu noch
mehr Leben gelangt.
In Gottes Namen.
Denn dazu sind wir
berufen, von Christus
berufen. Er lädt uns ein
in seine Nachfolge, die uns
die Erfahrung des Kreuzes sicherlich
nicht erspart, einzutreten,
die uns aber noch mehr
Anteil schenkt an seiner
Erlösung und an dem
Heil, das uns durch ihn
geschenkt ist.
„Er ist nicht hier.
Ist auferstanden.
Kündet!“
Ostern kündet vom
Leben, das befreit ist,
von Angst und Furcht,
von Sorge und Kummer,
von Selbstzweifel und Misstrauen,
von Enge und Dunkel,
von Einsamkeit und Zweifel,
von Tränen und Trauer.
von Sterben und Tod.
Das ist weiß Gott
nicht zum Weinen oder
zum Weglaufen, schon gar
nicht zum Todschweigen.
Das sollte uns besser
selber zu Kündern
dieser Botschaft
von Leben und
Auferstehen machen
in einer Welt, die
vielerorts dem Tod
so nah und in die
Dunkelheit des Grabes
eingetaucht ist.
„Sabbat vorüber:
Frauen kaufen Balsam
und gehn zum Grab, sich fragend:
Wer wird den Stein wegroll´n?“
Begreifen wir´s?
Gott hat schon längst
den Stein vom Grab weggenommen.
Heute liegt es an uns, die immer
neuen Steine vor den Grabkammern
dieser Welt wegzurollen und
von Auferstehung und Leben
zu künden.
Unser Gott ist
kein Gott der Toten ,
sondern der Lebenden.
Er will jeden Menschen,
der auf Erden existiert,
befreien von
der Knechtschaft,
der Ungerechtigkeit,
der Demütigung,
des Mordens,
der Gewalt,
der Zerrissenheit,
der Schuld
und den vielen Sinnlosigkeiten,
den menschlich, irdischen
Widersprüchen.
Als so von Gott erlöste Menschen
sollten wir am Werk der Erlösung
mitwirken, damit Ostern nicht nur
für einige wenige eine Erfahrung
bleibt, sondern für alle Menschen
zur Erfahrung werden kann.
Insbesondere für jene, die das
Licht des Ostermorgens nicht
erreicht und in deren
Leben es immer noch
dunkel ist.
Ostern ist und bleibt
die größte Demonstration
für das Leben
und die größte Provokation
für jene, die Leben
mit Füßen treten und
zerstören, den Tod mit
inbegriffen.
Freuen wir uns darüber
und miteinander und
künden von dem Leben,
dem der Tod nichts
mehr anhaben kann,
weil Gott das Leben
will, unwiderruflich.
Alleluja.
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