Den Heiligen Geist
kann man also beleidigen!
Klar doch!
Die Sünde gegen den
Heiligen Geist, sie besteht
darin, dass sich der Mensch
der Güte, der Barmherzigkeit
und der Vergebung Gottes
gegenüber verweigert –
bis zu seinem Tod
verweigert.
Auch das ist eine Wirklichkeit
in unserer Gesellschaft, der
wir uns zu stellen haben,
vor der wir die Augen
nicht einfach schließen
können:
Es gibt Menschen, die,
obwohl sie vielleicht eine Ahnung
Gottes in ihrem Herzen
tragen, sich diesem Gott
und seinem Wirken gegenüber
gänzlich verschließen.
Sie lehnen die Gnade
Gottes einfach ab.
Das ist so.
Daran können nur
jene Menschen selber
etwas ändern.
Wir stoßen dabei an unsere
Grenzen. Und Gott
bleibt machtlos.
Aus Liebe.
Und weil er die Freiheit
des Menschen achtet.
Vor diesem Hintergrund
verstehe ich die Worte
des Apostels:
„Beleidigt nicht
den Heiligen Geist Gottes,
dessen Siegel ihr tragt
für den Tag der Erlösung.“
Wir alle sind besiegelt.
Die Firmung bringt es in Wort:
„Sei besiegelt mit der Gabe
des Heiligen Geistes!“
Ohne, dass wir etwas
dafür getan hätten sind wir
beschenkt mit dieser
göttlichen Gabe.
Sie ist Liebe.
Sie ist Güte.
Sie ist Barmherzigkeit.
Sie ist Vergebung.
Sie ist Leben.
Sie ist nichts für den,
der sie ablehnt.
Paulus weist auf
Widersprüchlichkeiten hin.
Haltungen, die dem Wirken
des Geistes Gottes widersprechen.
Einer Beleidung gleich kommen.
Bitterkeit.
Wut.
Zorn.
Geschrei.
Lästerung.
Boshaftigkeit.
Und er lädt jeden dazu ein,
Gott nachzuahmen.
Mehr kann auch Paulus
nicht tun.
Der nächste Schritt ist ein
Schritt der Entscheidung.
Die muss jeder
für sich treffen.
Die Lesung
gibt die Frage, an der sich
alles entscheidet vor:
„Will ich
als von Gott
geliebter Mensch
auch den anderen Menschen,
den neben mir also, lieben?
Auf diese Frage kommt
es an, jetzt, hier, morgen,
übermorgen und am Ende
unseres Lebens:
„Habe ich in meinem
Leben wirklich geliebt?“
Diese Frage stellt eine
Herausforderung dar,
die ein Leben lang anhält
und einmal mehr und
einmal weniger heftig
an den Menschen herantritt.
Zumeist dann,
wenn der Mensch am wenigsten
damit rechnen will,
wirft sie ihn aus der
Bahn und zeigt ihm
seine Grenzen auf.
Allzu menschliche Grenzen.
Auch als Christen
können wir dieser Frage
nicht ausweichen.
Obwohl wir sicherlich oftmals
genügend Gründe dafür hätten.
Schließlich sind wir keine
Übermenschen.
Vielmehr Menschen aus
Fleisch und Blut.
Wir empfinden Sympathie.
Wir spüren Antipathie.
Wir neigen zur Ablehnung.
Wir verfallen dem Bösen.
Doch es geht zunächst nicht
so sehr um den einzelnen Fall.
Es geht um eine grundsätzliche
Haltung, die der Geist in uns
bewirken will.
Paulus zeigt
auf Prinzipielles hin:
Güte.
Barmherzigkeit.
Vergebung.
Nachfolge.
Und er hat Recht:
Dort, wo Menschen
sich gegenseitig lieben
und achten, wirkt
der Geist Gottes unter ihnen.
Schade, dass es unter Menschen
in dieser Welt oftmals so Geistlos
zugeht. Beispiele gibt es zu Hauf.
Wir müssen nur die Zeitung
am Morgen aufschlagen,
dann stechen sie uns wieder
ins Auge, Schlagzeilen
die von Feindseligkeit,
die von Korruption,
die von Erpressung,
die von Umweltzerstörung,
die von Gewalt,
die von Misshandlung,
die von Fremdenfeindlichkeit
sprechen.
„Beleidigt nicht den
Heiligen Geist.“
Ich glaube das Problem
ist, dass wir immer weniger
über die Kultur verfügen
und die innere Bereitschaft,
die es braucht, um ihn
wirken zu lassen,
in uns und auch unter uns.
Zumindest als Christen
können wie es uns nicht leisten
einen Raum der Gleichgültigkeit
dem Wirken Gottes und seines
Angebotes an uns Menschen
entstehen zu lassen und uns
seinem Geist gegenüber verschließen.
Wir haben
uns für ihn zu entscheiden,
immer wieder aufs Neue
und die anderen, die dürfen
das auch.