„Kommt alle zu mir!
Kommt alle zu mir, die ihr
euch plagt und unter schweren
Lasten zu tragen habt.“
Die Einladung Jesu klingt
verlockend. Vor allem doch
für jene, die tatsächlich
unter den Lasten, die ihnen
das Leben auferlegt, schwer
zu tragen haben.
„Kommt alle zu mir!
Kommt alle zu mir, die ihr
euch plagt und unter schweren
Lasten zu tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.“
Jesu Einladung geht weiter.
Über das „Zuihmkommen“ hinaus.
Hinter seiner Einladung
steht zugleich seine Zusage:
Bei mir findet ihr das, was ihr braucht.
Bei mir findet ihr das, was euch gut tut.
Bei mir findet ihr das, was euch am Leben
erhält.
Dabei geht es ihm vor allem
darum, dass der Mensch nicht
an den Umständen seines Lebens
zerbricht und an ihnen zugrunde geht.
Im alten Israel konnte daran
durchaus auch die Thora, das Gesetz,
dafür verantwortlich gemacht werden,
deren Anweisungen oft über
das menschlich Machbare
hinausgingen.
„Kommt alle zu mir!
Kommt alle zu mir, die ihr
euch plagt und unter schweren
Lasten zu tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Denn ich bin gütig und von
Herzen demütig.“
Das also geht der Einladung
Jesu voraus, dass er gütig auf den
Menschen schaut und bereit ist,
ihm zu dienen. Denn das steckt ja
auch in dem Wort Demut; der Mut
zum Dienen.
In Jesus steht uns Gott zu Diensten.
Kaum zu glauben. Aber dem ist so.
Unsicher fragt auch
der Beter des Psalms nach:
„Was ist der Mensch, Herr,
dass du an ihn denkst?
Des Menschen Kind,
dass du dich seiner annimmst?“ (Ps 8)
Die Antwort auf seine Frage
findet selbst der treue Beter nicht.
Stattdessen bekennt er sich
zur Herrlichkeit und Größe
seines Gottes.
Warum Gott schlussendlich
am Menschen so handelt wie
er handelt und ihm zu Diensten steht
lässt sich nicht begreifen.
Die Liebe lässt sich eben nicht erfassen.
Die Liebe lässt sich eben nicht denken.
Und aus Liebe zu uns ist Gott Mensch geworden.
Und aus Liebe zu uns hat er uns seinen Sohn geschenkt.
Und aus Liebe zu uns ist er am Kreuz gestorben.
Und aus Liebe zu uns hat er uns alle an sich gezogen und uns in seiner Auferstehung das Leben in Fülle zugesagt.
Und aus Liebe hat er uns die Auferstehung zum eigenen Leben hier und jetzt und am Ende unseres Lebens versprochen.
Und aus Liebe lädt er uns dazu ein,
zu ihm zu kommen, immer wieder.
„Kommt alle zu mir!
Kommt alle zu mir, die ihr
euch plagt und unter schweren
Lasten zu tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Denn ich bin gütig und von
Herzen demütig.“
Zugegeben:
Das klingt den Ärmsten
gegenüber zynisch.
Das klingt der Bussines Class
gegenüber moralisch.
Das klingt für das individuelle
Glück rein psychologisch.
Das klingt wie der vordergründige
Versuch, die schwere Last,
die Menschen zu tragen haben,
schön zu reden und sie durch
das Joch Jesu zu ersetzen.
Damit wir es
nicht falsch verstehen:
Das Joch Jesu befreit aus
der Enge verhärteter Lebenshaltungen
und Gesetzmäßigkeiten und Gesetzlichkeiten,
aber es ist keine Anleitung
zum „süßen Leben“.
Weiß Gott nicht.