Da sitzen sie nun.
Eingeschlossen.
Abgeschlossen.
Verriegelt.
Da sitzen sie nun.
Und draußen geht
das Leben weiter.
Auf den Straßen.
In den Gassen.
Unter den Leuten.
Da sitzen sie nun.
Und plötzlich:
Ein Brausen
vom Himmel.
Ein Wind,
der das Dach abdeckt.
Ein Sturm, der
Fenster und Türen aufreißt.
Feuerzungen,
die sich auf die Männer niederlegen.
Keiner kann jetzt
mehr länger sitzen
bleiben. Vielmehr:
entflammt
von einer Energie,
die aufs Ganze geht,
übertreten sie die Schwelle
nach draußen.
Mit einer Zuwendung
zum Leben.
Eine neue Welt
tut sich für sie
und andere auf.
Mit Gottes Geist
erfüllt strecken sie sich aus
und holen den Himmel
auf die Erde zurück.
Wahrlich das ist Pfingsten:
Der Geist öffnet Türen,
die sonst verschlossen
bleiben würden.
Und was war,
das ist vergangen.
Und was sein kann,
das deutet sich an.
Keiner ist dem
anderen mehr fremd.
Alle verstehen sich.
Sie sprechen die gleiche Sprache.
Sie gehen aufeinander zu.
Sie liegen sich in den Armen.
Sie preisen Gott.
„Sie sind betrunken“,
meinen einige, die dabeistehen
mit dem Blick auf die Jünger
und das Treiben um sie herum
und grenzen sich von ihnen ab.
Es gibt nichts Schlimmeres,
als die eigene Begeisterung zu verlieren.
Und dennoch kann es einem passieren.
Das Leben kann so hart sein;
das Leben kann einen derart in die Enge führen;
das Leben kann von einem so viel verlangen, dass einem die Energie ausgeht,
jene Kraft, die die Mitte der Person
ausmacht.
Viele sprechen dann von
einem Burnout. Einem inneren
Ausgebranntsein.
Das ist der Moment,
in dem der Mensch sich am Liebsten
zurückziehen möchte und zwar von allem.
Das ist der Moment,
in dem der Mensch in seinem Inneren Schutz sucht,
abgeschlossen von der Welt um ihn
herum, die weiterhin nach ihren eigenen und
oft krankmachenden Gesetzmäßigkeiten tickt.
Das ist der Moment,
in dem der Mensch gerne
die Orientierung verliert,
den tiefen Sinn seines Lebens
nicht mehr versteht
und keinen Ausweg mehr sieht.
Er wird normal und hält es kaum aus.
Er ist wie ein Held, der keine Abenteuer
mehr sucht.
Das Feuer des Lebens
scheint ihm verlorengegangen.
Wahrlich das ist Pfingsten:
Der Geist öffnet Türen,
die sonst verschlossen
bleiben würden.
Für Dich.
Für mich.
Für jeden von uns.
Auch für die Kirche.
Auch für unsere Gemeinden.
Für uns Christen
ist Gott die Begeisterung selbst.
Der Geist, der die Welt erfüllt.
Der Atem, aus dem alles wurde.
Wir beziehen unsere Begeisterung
aus Gottes Geist.
Und wir glauben,
dass Gott unsere Begeisterung will.
Dass Gott unser Lebendigsein will.
Nur mit Begeisterung
und der Freude am Leben
können wir uns der Welt
und den Menschen annähern.
Gott liebt diese Welt
stürmisch und hat große Pläne
mit ihr,
und wir sind dabei.
Kann es sein, dass Gott
seine Pläne durch uns erfüllt?
Manchmal verlieren
wir das Gespür für das,
was wir sein sollen,
als einzelne,
als Kirche,
als Gemeinde.
Wir verlieren dieses Gespür,
weil wir allzu sehr beschäftigt
sind mit den Dingen,
die nicht unseren eigentlichen
Wesenskern ausmachen.
Wir sind so sehr
auf diese Welt konzentriert.
Verschwenden unsere Begeisterung
an Unwichtiges.
Geraten aus unserer Mitte.
Dann brauchen wir Ruhe.
Dann müssen wir in uns gehen.
Dann dürfen wir uns nicht vereinnahmen lassen.
Dann heißt es auf Abstand zu gehen.
Sich einzuschließen.
Sich abzuschließen.
Sich zu verriegeln.
So wie die Jünger damals
einen Ort zu suchen, um
das Fleisch wieder mit den Geist zu verbinden,
das Alltägliche mit dem Göttlichen und sich daran erinnern zu lassen,
dass wir uns einst ein hohes Ziel
gesetzt haben.
Nicht vor dem was uns
umgibt, sollten wir Angst haben,
sondern vor dem Verlust
des Lebensfeuers.
Der Feind,
der uns vom erfüllten Leben
und unserer Berufung als Kirche
Jesu Christi
abhalten könnte,
lebt in uns selber.