Moderatoren
im Fernsehen
beenden sehr oft
ihre Sendung
mit einem immer
gleichlautenden Wunsch
an die Zuschauer.
„Machen Sie´s gut!“
„Passen Sie auf sich auf!“
„Bleiben sie gesund!“
Eine Moderatorin pflegte ihre
Sendung stets mit
den Worten zu beenden:
„Alles wird gut!“
„Alles wird gut!“
Woher kann die Frau
das wissen?
Woher kann sie wissen,
dass tatsächlich alles
gut werden kann,
wenn ich inmitten
einer schier ausweglosen
Lage stecke,
wenn ich fast schon alles
probiert habe, um mich
aus dieser Lage zu befreien,
wenn ich fast schon an diesem
Leben und an seinem Sinn
in die Irre gehen will,
weil eben gar nichts
gut zu werden scheint?
„Alles wird gut!“
Was soll da eigentlich
gut werden?
Und für wen soll
etwas gut werden?
Für das Kind
bedeutet etwas Gutes,
zu erfahren, dass es gewollt
und geliebt und angenommen
ist. Bedingungslos.
Und gut ist, wenn es
dies auch zu spüren
bekommt:
Zuneigung,
Zärtlichkeit,
Beachtung erfährt.
Für einen Jugendlichen
bedeutet etwas Gutes,
zu erfahren, dass sein Leben
eine Perspektive hat
und dass er auf der Suche
nach Zukunft nicht
alleingelassen ist,
vielmehr Unterstützung
und Bestätigung und
Verständnis erfährt.
Für einen Erwachsenen
bedeutet etwas Gutes,
zu erfahren, dass sein Leben
einen Sinn hat.
Einen unverrückbaren Sinn.
Dass sich das Leben
hier auf Erden lohnt.
Dass sich die Anstrengungen
um das Leben lohnen.
Dass sich der Einsatz für das Leben,
auch das der anderen Menschen
lohnt.
Für die Schöpfung
bedeutet etwas Gutes
zu erfahren, dass der Mensch
verantwortlich mit ihr umgeht.
Nicht aus ihr herausholt,
was rauszuholen ist.
Nicht wie wild in
die Schöpfung eingreift,
sie manipuliert
und ausnutzt.
Vielmehr, dass der Mensch
ein schonendes
und umweltfreundliches
Verhalten ihr gegenüber
entwickelt.
Dazu gehört auch
der Verzicht auf das, was
er zweifelsfrei tun könnte,
was aber der Schöpfung
und am Ende ihm selber
schadet.
„Alles wird gut!“
Vor Kurzem fiel mir eine Karte
in meine Hände. Darauf stand
zu lesen:
Wenn du interessant
sein möchtest,
sei interessiert.
Wenn du Freude
möchtest,
dann erfreue.
Wenn du geliebt werden
möchtest, sei liebenswert.
Wenn dir geholfen werden
soll, sei selbst hilfreich.
„Alles wird gut!“
Wenn alles gut
werden soll,
sei selber gut.
Gut zu dir selbst.
Gut zu deinem Nachbarn.
Gut zu deinen Mitmenschen.
Gut zu deiner Umwelt.
Gut zu der Natur.
Gut zu der Schöpfung.
Gut zu den Blumen.
Gut zu den Tieren.
Gut zu jedem Ding.
Gut zu jedermann.
Wenn alles gut
werden soll,
sei selber gut.
Auf diese Absicht des Herzens
kommt es an, wenn der Mensch
und mit ihm all das, was ihn umgibt
und ausmacht, überleben sollen.
Selber gut sein,
bedeutet nicht,
es gut zu meinen.
Das ist zu wenig.
Das kann manchmal
auch sehr egoistisch sein.
Es gut zu meinen sei,
so sagen manche,
genau das Gegenteil
von helfen.
Selber gut sein gegenüber
all dem, was mich umgibt
und jedermann, das kann ich
nur, wenn ich mir bewusst
bin und bleibe,
dass ein anderer
mir gut gesonnen ist,
mir gut gesonnen bleibt,
ganz gleich, was ich denke,
ganz gleich, was ich tue,
ganz gleich, wer ich bin.
So gut sein,
kann nur einer - Gott.
Gott ist grundsätzlich gut
mir gut ,
dir gut ,
uns gut.
Zu Jesus
kommt ein Gesetzeslehrer:
„Guter Meister“, sagt er.
Jesus stoppt ihn unmittelbar:
„Warum nennst du mich gut?
Niemand ist gut, außer Gott,
dem Einen.“
Der Mensch ist nie nur gut.
Er kennt die Zerrissenheit
seines Herzens.
Er kennt die Ambivalenz
seiner Absichten.
Er weiß um das Gute
und er kennt auch das Böse.
Er leidet darunter
und sein Gegenüber oftmals
nicht weniger als er selber.
Im Gegenteil.
Die Jünger Jesu fragen nach:
Herr, wer kann
dann noch gerettet
werden?
Paulus kennt die Antwort.
In seinem Brief an die Römer ist
sie zu lesen:
Wir wissen, dass Gott bei denen,
die ihn lieben, alles zum Guten führt.
„Alles wird gut!“
Auf die Liebe kommt es also an.
Damit alles gut wird,
muss ich zur Liebe bereit sein.
Am Ende unseres Leben
wird uns die Frage nach der
Liebe gestellt werden.
Sag, hast du wirklich
wenigstens einmal
in deinem Leben wirklich
geliebt?
Du willst geliebt werden?
Dann liebe selber,
den anderen neben dir
und im anderen Gott.
Und bleibe nicht
dir selber nur der Nächste.
Ich glaube,
dann wird tatsächlich
alles gut.
Für dich.
Für mich.
Für jeden von uns.