Ein Fest soll stattfinden.
Eine Hochzeit.
Im Land der Juden.
Dem Land Israel.
Der Heimat Jesu.
Und er und seine Jünger
und auch Maria
sind mit dabei.
Eine Hochzeitsfeier ist im Lande Jesu,
etwas ganz Besonderes.
Sie dauert sieben Tage.
Alle sind dazu eingeladen.
Die Familie.
Die Freunde.
Die Nachbarn.
Das ganze Dorf.
Es wird gegessen.
Es wird getrunken.
Es wird gesungen.
Es wird getanzt.
Wie gesagt:
Sieben Tag lang.
Da kann es schon einmal vorkommen,
dass etwas ausgeht,
dass etwas nicht reicht.
Zum Beispiel der Wein.
Sechs große Krüge mit Wein
stehen zur Verfügung.
Ein Krug fasst etwa hundert Liter.
Eine ganze Menge.
600 Liter Wein für sieben Tage.
Unvorstellbar.
Aber der Wein geht aus.
Maria bekommt das mit.
Sie weiß:
So etwas ist peinlich.
Für das Brautpaar.
Für die Eltern des Brautpaars.
Deshalb will sie etwas tun,
um das Schlimmste zu verhindern.
Maria will helfen.
Sie geht zu Jesus.
Sie flüstert ihm zu:
„Jesus, die haben keinen Wein mehr!
Tu was!
Hilf ihnen!“
„Jetzt nicht.“
meint dieser.
„Nein.
Meine Stunde,
die Zeit, um zu helfen,
ist noch nicht da.“
Maria versteht.
Sie zieht sich zurück.
Und sie wendet sich an die,
die die Gäste mit Wein versorgen.
Sie sagt:
„Was Jesus euch sagt,
das tut!“
Mit anderen Worten,
wie immer auch Eure Not und Sorge
aussieht, verliert nicht den Kopf,
behaltet die Nerven und hört auf
sein Wort. Dann wird alles gut.
Es geht um mehr,
als um sechs leere Krüge.
Es geht um mehr,
als um eine Hochzeit im
Land Jesu.
Es geht um Dein und es geht um
mein Leben.
Und es geht um die Frage,
was Jesus uns zu sagen hat,
in den Augenblicken,
in denen uns Not und Sorge so sehr
gefangen nehmen,
wir anfangen, den Kopf zu verlieren
und auch die Nerven,
in denen alles in Frage gestellt zu sein scheint
und wir weder ein noch aus wissen.
Jesus hat jedem von uns
etwas zu sagen:
Kindern,
Jugendlichen,
jungen Erwachsenen
Familien,
Alten,
Kranken,
jenen, die sich ihm
anvertrauen wollen.
Wie wäre es z.B. damit:
Macht euch keine Sorgen!
Habt keine Angst!
Ich bin bei euch!
Oder:
Liebt einander.
Vergebt einander.
Sei barmherzig,
wie es eurer Vater im Himmel
ist.
Oder:
Glaubt!
Glaubt an Gott
und glaubt an mich!
Es gibt so viele Worte Jesu,
die in unserem Leben greifen könnten,
die uns anrühren könnten,
die uns wieder aufrichten,
stärken und zuversichtlich stimmen
könnten,
die uns treffen könnten,
mitten ins Herz,
wenn wir bereit wären,
sie zu hören.
Bei der Hochzeit zu Kana
sagt Jesus zu den Dienern:
„Füllt die Krüge mit Wasser.
Macht sie randvoll.
Und dann,
dann soll der,
der für die Feier verantwortlich ist,
davon kosten.“
Und der kostet.
Und der probiert.
Und der schmeckt.
Kein Wasser.
Sondern Wein.
Einen besseren als den zuvor.
Ein Wunder.
Das erste Wunder Jesu.
Darauf käme es an:
Auf Jesu Wort zu hören.
An Jesu Wort festzuhalten.
Das zu tun, was er uns sagt,
und zwar in alle Lebensumstände
hinein.
In die guten und
in die weniger guten Augenblicke
unseres Lebens hinein.
In die fröhlichen und
in die traurigen Momente
unseres Lebens hinein.
Ich bin sicher,
nicht nur Wasser wird sich
zu Wein verwandeln,
sondern, unser ganzes Leben
wird eine Wandlung erfahren können
und unser Miteinander
und diese Welt.
Ein Gedicht
von Maria Stratmann bringt
es so auf den Punkt:
Hören,
ganz Ohr sein,
hinhören und verstehen,
was hier und jetzt
getan werden will.
Hören,
im Schall der Worte erkennen,
was wichtig ist,
was hier und jetzt
in Bewegung bringt.
Hören,
das Herz öffnen für den Einen,
dessen Worte Leben sind,
der hier und jetzt
unsrer Leben verwandeln
will.