Brausen.
Sturm.
Feuer.
Aufgerissene Fenster.
Aufgestoßene Türen.
Pfingsten.
Menschen.
Mutig.
Sperren überwindend -
über den eigenen Schatten hinweg.
Weites Herz.
Offener Mund,
lautstark und für alle
verständlich Gottes große
Taten verkündend. (Joh 14,15ff)
Pfingsten.
Und alle verstehen.
Und alle begreifen.
Nicht alle.
Manche später.
Andere nie.
Und trotzdem:
Viele lassen sich taufen,
auf den Namen Jesu, des Herrn (Apg 19,1ff).
Pfingsten.
Neue Wege.
Neue Ziele.
Neue Heimat.
Zeit zu wachsen.
Zeit zu blühen.
Zeit zu reifen.
Zeit wieder Frucht zu tragen.
Pfingsten.
Vielleicht gerade jetzt.
Heute in dieser verfahrenen Situation,
in der sich unsere Kirche befindet und wir mit ihr.
Über allen Glaubwürdigkeitsverlust hinweg.
Über alle Schuld hinweg.
Über die Enttäuschungen hinweg.
Über zugefügte Wunden hinweg.
Über Vorwürfe hinweg.
Über Totgeschwiegenes hinweg.
Über die Krise hinweg.
Pfingsten.
Es könnte möglich sein.
Vielleicht gerade jetzt,
wo es ganz heftig und mächtig
an vermeintlichen Sicherheiten rüttelt,
wo die Kirche den festen Boden unter den Füßen verliert,
wo so vieles in Frage steht,
wo man sich
mit dem Gespräch schwer tut,
dem grundsätzlichen Gespräch über
notwendige Veränderungen in unserer Kirche,
über längst überfällig gewordene Reformen,
über das, was tatsächlich trägt und Halt gibt,
über die Zukunft unserer Gemeinden,
über den Umgang von Menschen innerhalb dieser Kirche,
über das Verhalten von kirchlichen Amtsträgern,
über den Menschen und seine ureigene Berufung,
über das, was Kirche ist und sein soll.
Brausen
Feuer.
Sturm.
Aufgerissene Fenster.
Aufgestoßene Türen.
Pfingsten.
Menschen.
Mutig.
Sperren überwindend -
über den eigenen Schatten hinweg.
Weites Herz.
Offener Mund.
lautstark und für alle
verständlich Gottes große
Taten verkündend.
Pfingsten.
„Um es klar zu sagen“,
meint Papst Franziskus,
„Der Heilige Geist ist für
uns eine Belästigung.
Er bewegt uns,
er lässt uns unterwegs sein,
er drängt die Kirche, weiter zu gehen.
Aber wir sind wie Petrus bei der Verklärung:
„Ah, wie schön ist es doch,
gemeinsam hier zu sein.“
Das fordert uns aber nicht heraus.
Wir wollen, dass der Heilige Geist
sich beruhigt,
wir wollen ihn zähmen.
Aber das geht nicht.
Denn er ist Gott und
ist wie Wind,
der weht, wo er will.
Er ist die Kraft Gottes,
der uns Trost gibt
und auch die Kraft, vorwärts
zu gehen.
Es ist dieses „vorwärtsgehen“,
das für uns so anstrengend ist.
Die Bequemlichkeit gefällt uns
viel besser.“
Möge der Heilige Geist bewirken,
dass unsere Kirche,
ihre Verantwortlichen und wir selbst
die Zeichen der Zeit erkennen
und verstehen,
dass wir diese Zeit nutzen müssen
und nicht vertun dürfen,
und dass wir das,
was uns der Geist Gottes zu tun lehrt (Joh 14,26),
beherzt und mutig
anpacken,
weil es Zeit ist,
endlich wieder Früchte zu tragen,
höchste Zeit, um wieder vorwärts zu gehen.
Um der Kirche willen.
Um des Lebens willen.
Um Gottes willen.